> ———————————————————————- > —- – > > Das darf doch nicht wahr sein, dachte ich, als mir Ernst vor ein paar Tagen > am Telefon erz[k]hlt hat, dass er Ende April die K[k]ndigung erhalten hat. Ernst > ist 55 Jahre alt und arbeitet seit 39 Jahren bei Benninger in Uzwil. Genauer > gesagt bei der ehemaligen Benninger. Denn Benninger wurde aufgeteilt > und verkauft. Seit dem letzten Dezember heisst die Firma Karl Mayer > AG. Ernst hatte eigentlich gehofft, der neue Eigent[k]mer w[k]re ein > Patron wie der alte Benninger, der durch den Betrieb ging und jedem > sch[k]ne Weihnachten w[k]nschte. > Das jedenfalls hat er im Januar gegen[k]ber der Zeitung WOZ gesagt. Und > dazu noch ein paar andere Dinge mehr, beispielsweise dass der fr[k]here Eigent[k]mer > den Gewinn nur in die eigene Tasche gesteckt habe. Wegen solchen [k]usserungen > wurde Ernst von seinen Chefs zuerst ger[k]ffelt – und dann Ende April > entlassen, angeblich “aus wirtschaftlichen Gr[k]nden”. > > Diese Entlassung ist gleich zweimal ein Skandal: Erstens weil ein 55j[k]hriger > Mitarbeiter nach 39 Jahren auf die Strasse gestellt wird. Und zweitens weil > der K[k]ndigungsschutz in der Schweiz derart miserabel ist, dass > gewerkschaftliche Vertrauensleute mit billigen Vorw[k]nden einfach > entlassen werden k[k]nnen. > Die Entlassung von Ernst ist eine Kriegserkl[k]rung! Offensichtlich hat > der Patron Mayer keine soziale Ader wie Ernst gehofft hatte. Er > schreckt nicht davor zur[k]ck, einen 55j[k]hrigen Mitarbeiter nach 39 > Jahren Firmentreue einfach hinauszuwerfen. Wenn der Patron Mayer Krieg > will, dann soll er ihn haben! Wir werden keine Ruhe geben, solange > Ernst nicht an seinen Arbeitsplatz zur[k]ckgekehrt ist! Wir wissen, wo > der Hauptsitz der Karl Mayer > AG ist: in Obertshausen in der N[k]he von Frankfurt. Wir werden wenn > n[k]tig den > Protest auch dorthin tragen! > > Der heutige Tag, der Tag des 5. SUFO, soll der Beginn einer > Solidarit[k]tskampagne sein, die immer weitere Kreise zieht! Denn Ernst steht > stellvertretend f[k]r alle andern, die mit 55 Jahren entlassen werden. > F[k]r alle andern, die entlassen werden, weil sie dem Chef die Meinung > gesagt haben. F[k]r alle andern, die niemand kennt und die allein zu > schwach sind, um > f[k]r ihre Rechte zu k[k]mpfen. Sie alle, die vielleicht jetzt diese Worte > h[k]ren, sie alle sind aufgefordert, sich unserer Bewegung anzuschliessen. > > Ernst hat gesagt: “Es geht mir nur um die Gerechtigkeit, um nichts anderes.” > Und genau darum geht es uns allen: um Gerechtigkeit und um Menschenw[k]rde. > Lassen wir uns die Arroganz der Patrons und Manager nicht mehr gefallen! > Lassen wir uns nicht l[k]nger wie brave L[k]mmer zur Schlachtbank f[k]hren! > Wir haben nichts zu verlieren, wir k[k]nnen nur gewinnen! Selbst f[k]r den > Fall, dass Ernst nicht wieder eingestellt w[k]rde, h[k]tten wir dennoch > etwas erreicht, das uns niemand mehr nehmen kann: n[k]mlich unsere W[k]rde > zur[k]ckerobert, um als aufrechte Menschen gegen Ungerechtigkeit zu k[k]mpfen. > Es leben die, die k[k]mpfen! > > (Rede an der Demo des 5. SUFO (Sozial- und Umweltforum Ostschweiz) am 16. > Mai 2009 in St. Gallen) > > UNTERSCHREIBT ALLE DIE PROTESTERKL[k]RUNG GEGEN DIE ENTLASSUNG VON ERNST! > > (Als Beilage Protesterkl[k]rung und Flugblatt der Unia St. Gallen) ]]>
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